Keine Kritik am System der Demokratie, aber höhere Unzufriedenheit mit Arbeit von Politikern und Parteien – Hanns-Seidel-Stiftung stellt GMS-Umfrage zu Demokratie und Partizipation vor.
Dies sind Kernergebnisse der Umfrage zu "Repräsentative Demokratie und politische Partizipation in Bayern" im Auftrag der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, die am Mittwoch (11.5.2016) vorgestellt wurde.
Der Anteil der Befürworter von Volksentscheiden auf Bundesebene steigt deutlich an. Für sinnvoll bzw. sehr sinnvoll erachten dieses plebiszitäre Element mittlerweile 75% der bayerischen Bevölkerung. Im Jahr 2000 waren dies nur 63%. Die völlige Ablehnung dieser Form der Mitwirkung ist von 16 auf nur noch 3% gefallen.
Unzufriedenheit manifestiert sich in der Bevölkerung nach Aussage des Meinungsforschers Helmut Jung (GMS) primär wegen des stetig gewachsenen Partikularinteresses des Einzelnen und der deshalb größeren Unzufriedenheit mit der Arbeit von Politikern und Parteien. Durch unvermeidbare Kompromisse in Drei-Parteien-Koalitionen dürfte die Unzufriedenheit tendenziell weiter anwachsen. Jeweils 42% sind nicht zufrieden bzw. nur einigermaßen zufrieden mit der Demokratie, 14% geben an damit sehr zufrieden zu sein.
Zur Erhöhung der Wahlbeteiligung schlägt nur jeder dritte Befragte konkrete Maßnahmen vor. Die Einführung eines Aktionstages an Schulen mit Informationen für Erstwähler halten die meisten Bayern für am geeignetsten. Genannt wird aber auch eine bessere Bekanntmachung der Briefwahl.
Gegenstand der Umfrage war auch bürgerschaftliches Engagement der Bevölkerung: 47% der Befragten sind Mitglied in einem Verein, 20% bei einer Hilfsorganisation und 19% in Bürgerinitiativen. Diese Zahlenwerte sind im Vergleich zu 2010 leicht angestiegen.
Im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung befragte das Institut GMS vom 18. Januar bis 15. Februar 2016 in Bayern 1.596 repräsentativ ausgewählte Personen ab 16 Jahren.
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Dort können auch die Ergebnisse der Umfrage heruntergeladen werden.