Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 27.Mai bis 1. Juni 2016 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.004 Befragten 32% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 21%, während Grüne und AfD mit jeweils 13% gleichauf liegen. Die Linke kommt auf 8%, auch die FDP überspringt mit 7% erneut deutlich die 5%-Hürde. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 6% keine Rolle. Mit 44% fällt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen unverändert hoch aus.
Im Vergleich zur letzten GMS-Umfrage Ende April kann die AfD (+2%) deutliche Zugewinne verbuchen. Auch die Grünen gewinnen ebenso wie die sonstigen Parteien leicht hinzu (jeweils +1%). Im Gegenzug verliert die Union deutlich (-3%) und schneidet damit bei einer GMS-Befragung auf Bundesebene so schlecht ab wie zuletzt vor fünf Jahren. Auch die Linke (-1%) muss leichte Verluste hinnehmen. Bei SPD und FDP ergeben sich hingegen erneut keine Veränderungen. Damit bleibt weiter nur eine Große Koalition eine realistische Koalitionsoption mit rechnerischer Regierungsmehrheit.
Trotz der zuletzt niedrigeren Flüchtlingszahlen kann die Union ihr Ergebnis somit nicht stabilisieren. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob die am vergangenen Wochenende bekanntgewordenen Äußerungen des stellvertretenden AfD-Parteisprechers Alexander Gauland in Verbindung mit dem Fußballnationalspieler Jérôme Boateng sich negativ auf die Zustimmung zur AfD auswirken werden. In der vorliegenden Umfrage konnten solche Effekte aufgrund des Befragungszeitraumes noch nicht beobachtet werden.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 27.Mai bis 1. Juni 2016 bundesweit bei 1.004 Wahlberechtigten durchgeführt hat.