Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 12. bis 18. November 2015 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.005 Befragten 39% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 23%, während die Grünen auf 10% kommen. Die Linke und die AfD liegen mit jeweils 9% mittlerweile gleichauf. Die FDP würde mit 4% derzeit den Einzug in den Bundestag verpassen. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 6% weiterhin keine Rolle. Mit 38% bleibt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen überdurchschnittlich hoch.
Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom Oktober 2015 kann die AfD ihren Stimmenanteil fast verdoppeln und legt um +4% zu. Hingegen müssen SPD (-2%) und FDP (-1%) leichte Verluste hinnehmen. Die Union verliert ebenfalls 1%. Bei den anderen Parteien ergeben sich keine Veränderungen. Damit hat weiterhin neben einer Großen nur eine Schwarz-Grüne Koalition eine realistische Koalitionsoption mit rechnerischer Regierungsmehrheit.
Die Zugewinne der AfD sind primär auf die weiterhin anhaltende Verunsicherung in Verbindung mit der Flüchtlingsfrage zurückzuführen. Die Terroranschläge in Frankreich und damit verbundene Ereignisse in Deutschland dürften neben Veränderungen in der Flüchtlingspolitik trotz der Zugewinne der AfD zu einer gewissen Stabilisierung der Unionsparteien beigetragen haben. Inwieweit dieser Trend nachhaltig ist, dürfte von den weiteren Entwicklungen und den Maßnahmen der Bundesregierung abhängen. Erkennbar ist, dass mittlerweile auch die SPD größere Einbußen aufgrund der Verunsicherung in der Flüchtlingsfrage hinnehmen muss.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 12. bis 18. November 2015 bundesweit bei 1.005 Wahlberechtigten durchgeführt hat.