Fast vier von zehn Wahlberechtigten Nichtwähler oder unentschlossen & Regierungsparteien legen etwas zu – Linke und AfD mit leichten Verlusten
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 19. bis 24. November 2014 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.009 Befragten 42% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 25%, während die Grünen mit 9% vor der Linken (8%) stehen. Während die AfD 6% erzielt, scheitert die FDP mit 3% weiterhin an der Sperrklausel.
Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 7% (davon Piratenpartei 2% und Freie Wähler 1%) weiterhin keine Rolle. Mit rund 38% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen weiterhin deutlich über dem Nichtwähleranteil von 28,5% bei der Bundestagswahl im September 2013.
Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom Oktober 2014 verlieren Linke und AfD (jeweils -1%), während Union und SPD leicht zulegen können (jeweils +1%). Bei allen anderen Parteien ergeben sich hingegen keine Veränderungen.
Mandatsmehrheiten ohne Beteiligung der Union sind damit derzeit weiterhin nicht möglich. Neben einer Großen Koalition erreicht weiterhin als einzige realistische Alternative ein schwarz-grünes Bündnis eine rechnerische Mehrheit.
Die Zugewinne der Regierungsparteien belegen insbesondere angesichts der schwelenden außenpolitischen Konflikte einerseits den Wunsch nach Stabilität. Sie sind andererseits aber auch ein Beleg dafür, dass die Oppositionsparteien aus Sicht vieler Wähler weiterhin keine glaubwürdigen Alternativen zur Regierungspolitik anbieten. Die leichten Verluste von Linken und AfD bekräftigen das fernab von Wahlen erfahrungsgemäß immer etwas schwindende Protestpotenzial. Der erneut ungewöhnlich große Anteil an Nichtwählern und Unentschlossenen zeigt, dass die letzten Monate ungeachtet der außenpolitischen Spannungen von Desinteresse und Politikverdrossenheit geprägt waren.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 19. bis 24. November 2014 bundesweit bei 1.009 Wahlberechtigten durchgeführt hat.