Sonntagsfrage: FDP überspringt 5%-Hürde – Nur wenige Koalitionsoptionen im Sechs-Parteien-Parlament

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 18. bis 23. März 2015 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.018 Befragten 42% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 25%, während die Grünen mit 10% vor der Linken (8%) liegen. AfD und FDP würde derzeit mit jeweils 5% knapp der Einzug in den Bundestag gelingen. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 5% (davon Piratenpartei und Freie Wähler je 1%) weiterhin keine Rolle.

Mit gut 36% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen weiterhin deutlich über dem Nichtwähleranteil von 28,5% bei der letzten Bundestagswahl.

Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom Februar 2015 erreicht die SPD nach Zugewinnen (+2%) wieder die Ergebnisse von Ende 2014. Auch die FDP und die sonstigen Parteien legen leicht zu (+1%), während Grüne, Linke, AfD und Piratenpartei geringfügige Verluste hinnehmen müssen (jeweils −1%). Bei allen anderen Parteien ergeben sich hingegen keine Veränderungen. Realistische Mandatsmehrheiten ohne Beteiligung der Union sind damit weiterhin nicht möglich. Aber auch für Koalitionen innerhalb der Lager (Schwarz-Gelb, Rot-Rot-Grün) gibt es keine Mehrheit. Neben einer Großen Koalition erreichen hingegen weiterhin ein schwarz-grünes Bündnis oder eine allerdings derzeit unrealistische Koalition aus Union, FDP und AfD eine rechnerische Mehrheit.

Die Wahl in Hamburg hat für die FDP offenbar zumindest kurzfristig zu einer Stabilisierung geführt. Bei Anhalten des Trends mit nachhaltig erkennbaren Chancen auf das Überspringen der Sperrklausel dürften taktische Wähler verstärkt wieder die FDP wählen. Ungeachtet dessen finden Wählerwanderungen derzeit eher innerhalb der politischen Lager und nicht zwischen den Lagern statt, so dass sich Koalitionsoptionen nur „lagerübergreifend" ergeben.

Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 18. bis 23. März 2015 bundesweit bei 1.018 Wahlberechtigten durchgeführt hat.

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