Furcht oder Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit prägt fast die Hälfte der Bevölkerung
Aspekte der Entwicklung von Politik und Gesellschaft in der deutschen Bevölkerung lässt die Hanns-Seidel-Stiftung seit mehreren Jahren untersuchen. Der Stiftungsvorsitzende Dr. Hans Zehetmair bezeichnet die Ergebnisse der Studie als neues Angebot zur Diskussion von zentralen Problemfeldern und sozialen Entwicklungen in Deutschland. „Mit den Ergebnissen können wichtige Bereiche des Zusammenlebens der Menschen in unserem Land genauer analysiert werden“, so Zehetmair. Besonders zu den Themenbereichen Wirtschaft und Arbeit, dem Wertewandel sowie zu Patriotismus und Nationalstolz liegen neue Erkenntnisse vor.
Die im Verlauf der letzten Jahre immer schlechter gewordene Stimmungslage ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft haben erhebliche Auswirkungen auf den Nationalstolz der Deutschen gehabt. Zwar sind 80% der Befragten wegen der schönen Landschaften, wegen der Kunst, Kultur und Technologie (jeweils 78%) stolz auf Deutschland. Weitere 75% nennen zudem die friedliche Wiedervereinigung und 73% die sportlichen Erfolge Deutschlands, während weit abgeschlagen auf dem letzten Rangplatz aus verständlichen Gründen die deutsche Geschichte (35%) steht. Im Zeitreihenvergleich mit der Generationenstudie 2002 wird jedoch erkennbar, dass fast alle Gründe für Stolz auf Deutschland seltener genannt werden als 2002. Besonders dramatisch ist der Rückgang des Stolzes auf die wirtschaftlichen (-20%) und sozialstaatlichen Leistungen Deutschlands (-12%), bisher zwei der wichtigsten Ankerpunkte für Nationalstolz in Deutschland.