Derzeit nur Große Koalition realistisch

Auch die meisten Dreierbündnisse ohne Mehrheit – Piraten verdoppeln Ergebnis auf 12% – FDP kann mit 5% wieder hoffen

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 17. bis 22. April 2012 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.004 Befragten 35% der Wahlberechtigten für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 26%, während die Grünen mit 13% nur knapp vor der Piratenpartei (12%) stehen und ihr schlechtestes Ergebnis seit Dezember 2009 erzielen. Die Linke liegt mit 6% nur noch knapp vor der FDP, der mit 5% erstmals seit August 2011 wieder der Einzug in den Bundestag gelänge. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 3% weiterhin keine Rolle.

Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom März können die Piraten ihr Ergebnis verdoppeln (+6%), während die FDP zum zweiten Mal in Folge leicht zulegt (+1%). Alle anderen Parteien müssen Verluste hinnehmen. Dabei büßen Union und Linke jeweils zwei Prozentpunkte ein, während SPD, Grüne und die sonstigen Parteien jeweils einen Prozentpunkt verlieren.

Wegen der Stärke der Piratenpartei und des Überspringens der Sperrklausel durch die FDP kommt derzeit einzig eine Große Koalition als realistisches Regierungsbündnis in Betracht. Auch Rot-Rot-Grün oder eine „Ampelkoalition" verfehlen derzeit eine Mehrheit. Deshalb wäre momentan einzig eine „Jamaika-Koalition" neben einer Großen Koalition rechnerisch möglich.

„Die leichten Verluste der Union sind im Wesentlichen auf die nachlassende Bedeutung der Schuldenkrise und die verblassende Erinnerung an das positiv bewertete Krisenmanagement von Angela Merkel zurückzuführen", so GMS-Geschäftsführer Dr. Helmut Jung. „Sie werden durch die geringfügige Verbesserung der FDP jedoch nicht aufgefangen, die allerdings für die anstehenden Landtagswahlen wieder Hoffnung schöpfen kann."

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