Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 13. bis 18. August 2014 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.007 Befragten 41% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 26%, während die Grünen mit 10% stärkste Oppositionspartei vor der Linken (9%) wären. AfD (4%) und FDP (3%) scheitern derzeit an der Sperrklausel. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 7% (davon Piratenpartei und Freie Wähler jeweils 1%) weiterhin keine Rolle. Mit rund 38% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen weiterhin deutlich über dem Nichtwähleranteil von 28,5% bei der Bundestagswahl im September 2013.
Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom Juli 2014 können Union und Linke jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während AfD und FDP jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Alle anderen Parteien halten ihr Vormonatsergebnis. Die AfD erreicht damit erstmals seit Januar 2014 weniger als 5% der Stimmen. Deshalb kommt neben einer Großen Koalition nunmehr rechnerisch auch wieder eine Rot-Rot-Grüne Koalition in Frage. Dieser stünde mit zusammen 44% nur die Union mit 41% entgegen.
Weiterhin überlagern offensichtlich die Konflikte in der Ukraine, in Palästina und im Irak die innenpolitischen Themen. Dies nützt derzeit offenbar vor allem den Regierungsparteien, da die Wähler sich in dieser Lage Stabilität wünschen. Aber auch die Linke profitiert bei Teilen der Bevölkerung angesichts der zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen offenbar von ihrer strikten Ablehnung von Waffenexporten und Militäreinsätzen.
Das Scheitern der FDP an der Sperrklausel auf Bundesebene legt nahe, dass die Chancen der Liberalen für einen Einzug in den Landtag bei der kommenden Landtagswahl in Sachsen am 31. August trotz intensiver Abgrenzungsversuche von der Bundespartei schlecht stehen.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 13. bis 18. August 2014 bundesweit bei 1.007 Wahlberechtigten durchgeführt hat.