Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 17. bis 23. Juni 2014 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.007 Befragten 39% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht 25%, während die Grünen mit 11% stärkste Oppositionspartei vor der Linken (9%) wären. Der AfD gelingt derzeit mit 6% der Einzug in den Bundestag, während die FDP mit 4% weiter an der Sperrklausel scheitern würde. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 6% (davon Piratenpartei 2% und Freie Wähler 1%) weiterhin keine Rolle. Mit 37% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen derzeit deutlich über dem Nichtwähleranteil von zuletzt 28,5%.
Im Vergleich zur GMS-Umfrage vom Mai 2014 können AfD und Piratenpartei jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während die CDU/CSU zwei Prozentpunkte verliert und damit erstmals seit November 2012 in einer GMS-Umfrage unter 40% fällt. Alle anderen Parteien halten ihre Vormonatsergebnisse. Ungeachtet dessen wäre weiterhin keine realistische Regierungskoalition ohne Beteiligung der Union möglich, da SPD, Grüne und Linke derzeit mit zusammen 45% keine Mehrheit gegenüber Union und AfD (zusammen ebenfalls 45%) haben.
Offensichtlich profitiert die AfD auch bei der Bundestagswahlabsicht von ihren Erfolgen bei der Europawahl und den Kommunalwahlen. Sie erhält dabei vor allem Stimmen von bisherigen Unionswählern. Den Oppositionsparteien gelingt es hingegen weiterhin nicht, eigene Akzente zu setzen und bei den Wählern an Zustimmung zu gewinnen. Der hohe Nichtwähleranteil von derzeit 37% belegt zudem die Unzufriedenheit und das Desinteresse der Wahlberechtigten an der Bundespolitik und den Parteien insgesamt.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 17. bis 23. Juni 2014 bundesweit bei 1.007 Wahlberechtigten durchgeführt hat.