Rückstand der SPD auf die Union wieder ähnlich groß wie vor der Schulz-Nominierung – FDP zweistellig
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 26. bis 31. Mai 2017 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.016 Befragten 39% der Wähler für die Union entscheiden. Die SPD erreicht nur noch 23%, während die FDP mit 10% jetzt vor der AfD, der Linken und den Grünen (jeweils 8%) liegt. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 4% keine Rolle. Mit 31% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen leicht über dem Nichtwähleranteil von 28,5% bei der letzten Bundestagswahl.
Im Vergleich zur letzten GMS-Umfrage Ende April bzw. Anfang Mai muss die SPD gravierende Verluste in Höhe von 6 Prozentpunkten hinnehmen und fällt auf 23%. Die Union, die drei Prozentpunkte hinzugewinnen kann, liegt damit wieder ähnlich deutlich vor der SPD wie vor der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten. Gleichzeitig gewinnt auch die FDP drei Prozentpunkte hinzu und erzielt damit ihr bestes Ergebnis bei einer GMS-Umfrage seit mehr als sieben Jahren. Auch die Grünen verbessern sich um einen Prozentpunkt, während die AfD (−1%) leicht verliert. Der Wert der Linken bleibt unverändert.
Nach der Niederlage der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen endet damit zumindest vorerst das kurzzeitige Umfragehoch, welches nach der Nominierung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten eingesetzt hatte. Nach den derzeitigen Ergebnissen ergäbe sich sogar eine knappe Mehrheit für eine Schwarz-Gelbe Koalition, was vor einigen Monaten noch kaum möglich erschien. Derzeit werden die Wahlabsichten für die einzelnen Parteien besonders stark von kurzfristigen Stimmungen beeinflusst. Angesichts der innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen ist davon auszugehen, dass die überdurchschnittlich hohe Volatilität des Wahlverhaltens bis zur Bundestagswahl anhalten wird.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 26. bis 31. Mai 2017 bundesweit bei 1.016 Wahlberechtigten durchgeführt hat.