Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich nach einer von der GMS vom 05. bis 11. Juli 2018 durchgeführten Repräsentativumfrage mit 1.006 Befragten 30% der Wähler für die Union entscheiden. Die AfD erreicht 17% und wird damit gleichauf mit der SPD (17%) auf Bundesebene zur zweitstärksten Partei. Die Grünen schneiden mit 12% unverändert besser als die Linken (10%) und die FDP (9%) ab. Die sonstigen Parteien spielen mit zusammen 5% keine Rolle. Mit knapp 30% liegt der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen weiterhin deutlich über dem Niveau des Nichtwähleranteils von etwa 24% bei der Bundestagswahl 2017.
Im Vergleich zur letzten GMS-Umfrage im Mai 2018 muss die Union deutliche Verluste hinnehmen (-4 Prozentpunkte). Demgegenüber kann die AfD um drei Prozentpunkte zulegen. Sie erreicht damit ein neues Allzeithoch bei den monatlichen Umfragen der GMS. Auch die SPD gewinnt im Vergleich zum Mai 2018 einen Prozentpunkt hinzu. Die Ergebnisse der Grünen, FDP und der sonstigen Parteien bleiben hingegen unverändert.
Offenbar hat der Asyl-Streit zwischen CDU und CSU um mögliche Zurückweisungen von in anderen EU-Staaten bereits registrierten Asylsuchenden der Union spürbar geschadet und vor allem die Zustimmung zur AfD befördert. Erfahrungsgemäß wirken offen ausgetragene Streitigkeiten insbesondere auf Wähler bürgerlicher Parteien unabhängig vom jeweiligen eigenen Standpunkt abschreckend.
Nach den Verlusten der SPD in den Vormonaten erreicht die Große Koalition zusammen derzeit nur noch einen Stimmenanteil von 47% und verfügt damit nicht mehr über eine absolute Mehrheit der Zweitstimmen.
Die veröffentlichten Umfragezahlen beziehen sich auf eine repräsentative telefonische Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH, die diese im Zeitraum vom 05. bis 11. Juli 2018 bundesweit bei 1.006 Wahlberechtigten durchgeführt hat.
